Projekt „Die gewollte Donau“ ist zweifacher Europa-Sieger

Europäischer Bürgerpreis und Europa-Lilie 2015 für das Projekt „Die gewollte Donau“.

Brüssel/Berlin/Ulm (DANET) – Das von Ulm aus organisierte Projekt „Die gewollte Donau“, vertreten durch seine Koordinatorin Carmen Stadelhofer, ist mit dem „Europäischen Bürgerpreis 2015“ ausgezeichnet worden. Das teilte die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Sylvie Guillaume in Brüssel mit. Die Mitglieder des Europäischen Parlaments Evelyne Gebhardt (SPD) und Michael Theurer (FDP) hatten das Freundschaftsprojekt, an dem sich bis Juli 2014 rund 6.000 Menschen aus acht Donauländern beteiligten, zur Bewerbung um den Preis vorgeschlagen.

Der Europäische Bürgerpreis wird seit 2008 jährlich vom Europäischen Parlament für „außergewöhnliches Engagement für ein besseres gegenseitiges Verständnis und mehr Integration in der Europäischen Union“ vergeben. Die Preisverleihung auf Bundesebene wird zwischen Mitte und Ende September in Berlin stattfinden, die Ehrung für alle Preisträger Europas am 14. und 15. Oktober in Brüssel.

Zudem hat „Die gewollte Donau“ die „Europa-Lilie 2015 für bürgerschaftliches Engagement“ errungen, vergeben vom Netzwerk Europa-Professionell innerhalb der Europa-Union Deutschland. Die Ehrung erfolgt zeitgleich mit der Verleihung des Europäischen Bürgerpreises in Berlin. Die Europa-Union Deutschland und deren Medienpartner Eur.Activ.de rufen europapolitisch Interessierte jährlich zur Nominierung von Kandidaten für diesen Preis auf. Über den Sieg wird öffentlich im Internet abgestimmt. Die Auszeichnung wird in vier Kategorien vergeben: Neben der Europa-Lilie für bürgerschaftliches Engagement, für die beste europapolitische Leistung des Jahres und das beste Beispiel für europäische Jugendarbeit wird auch eine „Europa-Distel“ für den größten europapolitischen Fauxpas vergeben.

Die beiden Auszeichnungen krönen den bisherigen Erfolg des Projekts „Die gewollte Donau“, dessen Hauptsponsor die Baden-Württemberg Stiftung ist.

Das Projekt „Die gewollte Donau“

Rund 6.000 Teilnehmende aus acht Donauländern haben zwischen Juli 2013 und Juli 2014, begleitet von Informationsveranstaltungen und Aktionen, gemeinsam ein rund 1.500 Kilometer langes Freundschaftsband aus Recycling-Wolle gehäkelt. Aus diesem entstanden in Handarbeit über 3.600 Donau-Fluss-Teppiche. Ziel der internationales Aufsehen erregenden Aktion war, Menschen aus Ländern und Ethnien zusammenzuführen, zwischen denen zuvor gegenseitige Unkenntnis, während Krisenzeiten teilweise sogar Feindschaft herrschte.

 „Hier haben Tausende von Menschen aktiv ein Zeichen gesetzt, dass sie sich als Akteure eines gemeinsames Hauses Europa sehen“, freut sich Projektkoordinatorin Carmen Stadelhofer. Eine Auswahl der Fluss-Teppiche wurde während des Internationalen Donaufestes Ulm/Neu-Ulm 2014 auf dem Ulmer Münsterplatz zu einer Donau-Fluss-Landschaft zusammengesetzt.

Fluss-Teppiche und weitere aus dem Freundschaftsband gearbeitete Wollprodukte sind nach wie vor gegen Spende zu erwerben. Derzeit werden handgearbeitete Schlüsselanhänger aus der „Gewollten Donau“ von Ulm aus an Teilnehmende aus den Donauländern verschenkt. „Die Anhänger sind ein Symbol dafür, dass gemeinsame Aktivität und die Vertiefung von Wissen übereinander der Schlüssel für ein echtes gemeinsames Europa sind“, erklärt die Projektkoordinatorin und Vorsitzende des Verbands „Danube-Networkers for Europe“. (DANET)